„Gerade ein integraler, synthesenbildender Yoga soll nicht durch irgendein geschriebenes oder mündliches Shastra (Lehrwerk) gebunden sein. Denn wenn er auch das aus der Vergangenheit empfangene Wissen gerne annimmt, so sucht er es doch für die Gegenwart und Zukunft neu zu gestalten. Darum ist es Bedingung für die eigene Selbst-Verwirklichung, dass man absolut frei ist in der Erfahrung und in der Formulierung der Erkenntnis in neuen Begriffen und neuen Kombinationen. Da er in sich das ganze Leben zu umfassen sucht, gleicht der Yogin nicht einem Pilgrim, der an die Landstraße gebunden, zu seinem Ziel wandert, sondern er ist in gewissem Sinn wie ein Pfadfinder, der sich seinen Weg durch den Urwald bahnt“, Sri Aurobindo
Deshalb ist es so wichtig, dass Yogis in eigenständiger Auseinandersetzung und Hingabe ihre Beziehung zur Bewusstseinsessenz suchen. Das gilt für den gesamten Yogapfad, der immer ein Öffnen des eigenen Wesens ins Unbekannte ist. Hier berührt sich ein Anliegen zeitgenössischer Kunst mit Yoga. Beide versuchen den menschlichen Geist aus angstbedingten und aus Routine entstandenen Fixierungen zu lösen.
„Wenn man im Nicht-Besitzergreifen fest gegründet ist, erkennt man das Wesen des Leben,“ Patanjali
Ein nach Sicherheit suchender menschlicher Geist fängt sich schnell in Gewohnheiten, welche unsere Reaktionsmuster auf Impulse der Außenwelt mehr in das Dunkel des Unterbewussten binden. Jenes empfangende Mitgefühl, jene Freude und innere Freiheit, die der Zustand des Yoga bewirken kann, werden dadurch blockiert. Ziel von YogaSeva ist die Vermittlung von Yogaprinzipien als Grundlage zur Meditation und zur Entwicklung einer erweiterten Ästhetik im Sinne einer erweiterten Wahrnehmungsfähigkeit. Wobei sich die Wahrnehmungsfähigkeit an den 3 Erkenntnisprinzipien der Anthroposophie orientiert: der Imagination, Inspiration und Intuition. YogaSeva versteht den gesamten Yogaweg als organisch-künstlerischen Prozess, dessen Medium der Gestaltung und Ausdrucksform der Mensch ist.
Yoga verbindet das individuelle Bewusstsein mit einem Universellen. Aus der Erfahrung dieser inneren Verbundenheit entwickelt sich Seva. Ein Handeln, dass sich mitfühlend und intelligent in den Gesamtorganismus der Lebenswelt, der Natur und dem sozialen Gefüge eingliedert.
